Kurzbericht

Kurzbericht zu unseren Aktionen in Remagen 2020

Am 14.11.20 hielten ca. 90 Neonazis in Remagen ihr ,,zentrales Heldengedenken“ ab. Bei ihren NS Zeremonien sagten sie wieder ganz deutlich, wer ihre Helden sind: Die Wehrmacht, die Waffen-SS, die Hitlerjugend usw.

Wir als ,,blockzhg“ Blockadebündnis haben einen offenen Charakter, mehr als 20 Gruppen aus verschiedenen Städten unterstützen uns. Unser Ziel war es, den Naziaufmarsch zu blockieren. Wir sind auf die Jahnstraße gegangen, sodass die Nazis zum dritten Mal in Folge auf die B9 gezwungen werden. Die Polizei hat uns von der Straße weggeprügelt, um den Neonazis den Weg freizumachen und dabei einen Teil unserer Leute eingekesselt. So hat sie verhindert, dass wir unsere 1,5m Abstände einhalten können und uns somit einem vermeidbaren Infektionsrisiko ausgesetzt. Für mögliche Anzeigen wegen Polizeigewalt wurden bereits die Dienstnummern der Polizisten notiert, mehrere aus dem Kessel mussten ins Krankenhaus. 89 Personen wird willkürlich Körperverletzung, Widerstand, tätlicher Angriff und Landfriedensbruch vorgeworfen. Dennoch haben es diese Leute geschafft, die Nazis auf ihrem Hinweg zu stören und auf ihrem Rückweg umzuleiten!

Der Teil der Leute, der dort nicht eingekesselt wurde, demonstrierte weiter und gelang an einer anderen Stelle erneut auf die Route der Neonazis. Dort war jedoch die Polizei mit Kampfhunden unterwegs, die keinen Maulkorb trugen. So wird die Polizeitaktik deutlich: Mit massiver Gewalt ging sie gegen den Gegenprotest vor, damit die offene Verherrlichung des NS diesmal Mitten in Remagen und nicht auf der B9 stattfindet. Gleichzeitig stellt die Polizei in ihren Meldungen uns als ,,Angreifer“ dar, was sofort vom General Anzeiger übernommen wurde. So richtet sich die Berichterstattung vor allem gegen uns und nicht gegen die faschistische Propaganda der Neonazis. Es ist aber vollkommen absurd, uns als ,,Angreifer“ darzustellen, unter Anderem weil Polizisten naturgemäß bewaffnet sind und die Neonazis in Remagen ebenfalls, was sich 2019 bei der Abreise herausgestellt hat.

Die Einkesselung, die Gewalt und auch Strafverfahren lassen uns nicht einschüchtern! Wir halten zusammen: Wenn ihr von der Einkesselung an der Jahnstraße betroffen seid, schreibt bitte ein Gedächtnisprotokoll, lasst Verletzungen umgehend ärztlich dokumentieren und schreibt uns eine Mail, sodass wir einen Verteiler einrichten können. Tretet der Roten Hilfe bei.

Danke an alle Antifaschisten, die vor Ort waren. Ein ausführlicher Bericht von uns wird noch folgen.

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